Bierbegleitung – die Basics in aller Kürze

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Bierbegleitung

Wer die Wahl hat, hat …

2014 ist der sechste ‚Bierkulturbericht‘ erschienen. Die Ergebnisse im Überblick: Eine ausgereifte Bierkultur ist weiter auf dem Vormarsch, Deutsche und Österreicher stehen sehr stark hinter Bier aus ihrer eigenen Region und der Stellenwert von Bier im Bereich der Getränkekultur ist höher denn je – immer öfter werden auch in der Gastronomie eigene Bierkarten aufgelegt und auch eigenes Personal mit Biersommelier Ausbildung ist keine Seltenheit mehr.

Wissen um die Bierkultur wird auch in der Gastronomie immer stärker nachgefragt. Kein Wunder – je größer das Angebot, desto offensichtlicher werden die individuellen Wissenslücken und die meisten Österreicher wünschen sich hier eine noch bessere Beratung.

Besonders in den letzten Jahren wurde ein wachsendes Interesse an Bierkultur festgestellt was sich unter anderem an der guten Auslastung der Biersommelier-Kurse zeigt.

Bier – der ideale Begleiter zu jedem Essen

Bier passt wie Wein an sich zu jedem Essen, doch nicht jeder Typ harmoniert mit jedem Gericht. Jede Malzsorte, jede Hopfensorte, jede Hefe und jede sonstige Zutat erzeugt ein ganz besonderes Aromaspektrum, das richtig angeordnet ein tolles Geschmackserlebnis mit der richtigen Speise ergibt.

Alle Bestandteile eines Gerichts wie die Hauptzutat, die Sauce, die Gewürze, die Beilagen und die Zubereitungsart bestimmen den Charakter eines Menüs. Um das passende Bier zu finden, sollte jeweils das kräftigste Aroma als Richtlinie genommen werden. Wie Sie auch ohne Biersommelier Ausbildung das passende Bier zum jeweiligen Gericht bestellen, verraten wir Ihnen hier:

Bier vor dem Essen

Bier eignet sich perfekt als Aperitif. Leichte Biersorten oder auch Limetten Radler können zur Abwechslung auch einmal in der Cocktailschale mit einer Limettenscheibe und/oder einem Minzblatt serviert werden. Generell eignen sich frische, leichte Biere als idealer Einstieg in ein Menü.

Entrées

Bier passt auch zu vielen Vorspeisen und Salaten: ein helles Weizenbier, ein helles Lager oder ein Export – mit diesen drei Sorten liegen Sie jedenfalls richtig. Mit einem von Essig und Ölen dominierten Antipasti Teller harmoniert wiederum ein Jahrgangspils mit seinem feinporigem Schaum, der blumiger Frucht und vornehmen Hopfentönen ideal.

Hauptspeisen

Durch Grillen, Frittieren oder Räuchern werden die Geschmacksnoten von Fleisch deutlich intensiviert. Dieser Röstvorgang ist vergleichbar mit dem Darren von Malz. Es entstehen ähnliche Aromen von Brot, Nüssen, Karamell und Röstnoten. Analog dazu kann ein entsprechend malzbetontes und kräftiges Bier ausgewählt werden.

Für leichtere Hauptgerichte mit Fisch empfehlen sich Lager- und Weißbiere. Gegrillte Steaks harmonieren mit einem herzhaften Porter oder malzbetonten Sorten wie Märzen und Münchner Dunkle.

Dessert

Bier zum Schokodessert? Kein Problem! Bockbierspezialitäten oder Porter mit ihrem Duft nach Kaffee, Kakaobohnen und dunklem Karamell bilden die perfekte Balance zu Mousse au Chocolat oder anderen Schokoladendessert.

Sehr süße Desserts wie Crème Brûlée gehen eine wunderbare Balance mit stark gehopften Noten ein, da das Bittere die Süße etwas zurück zurücknimmt. Umgekehrt kann das bitterste Bier durch süße Desserts abgefedert werden.

Zitrusbetonte Biere wiederum lassen sich gut mit fruchtigen Nachspeisen vereinbaren.

Ein Traumpaar – Käse und Bier

Die feine Bitterkeit und gut balancierte Süße eines Bockbieres ergänzt sich perfekt mit jungem Bergkäse. Alter Bergkäse verlangt hingegen einen hopfig-intensiven Biertyp mit kräftigem Körper.

Die fruchtigen Aromen im Hefeweizen oder auch ein Pils mit seiner frischen Leichtigkeit, feiner Zitrusnote und zartbitteren Hopfennote passt perfekt zu frischem Mozarella. Fruchtbetonte Biere passen aber auch zu fein gereiften, cremigen Käsesorten wie Brie. Salzhaltige, gereifte Hartkäse harmonieren am Besten mit dunklen Starkbieren.

Für jedes Bier das richtige Glas

Material und Form sind wichtig; in Frage kommen lediglich transparente, farblose Gläser. Das Glas nimmt ebenso Einfluss auf den Duft, den das Bier ausströmt, wie auch auf den Geschmack und das Mundgefühl und nicht zuletzt auch auf die Schaumbildung. An sich reicht das Wissen um folgende Faustregeln, um nicht daneben zu liegen:

  • Je heller das Bier desto schlanker das Glas
  • Je feiner das Bier desto feiner auch das Glas. Die Feinheit des Glases bezieht sich dabei auf die Stärke der Glaswand und auf die Feinheit des Trinkrandes.
  • Für aromatische Biere eignen sich kugelige Gläser mit gewölbtem Trinkrand am Besten, da die Duftstoffe so am besten wahrgenommen werden können.
  • Weißbiere sollten wiederum nur im schlanken Glas kredenzt werden.

Feiern rund ums Bier

Der internationale Tag des Bieres findet jährlich am ersten Freitag im August statt, am 23. April wird seit 1994 vom Deutschen Brauer-Bund am ‚Tag des Deutschen Bieres‘ der Jahrestag des Erlasses der bayrischen Landordnung im Jahr 1516 gefeiert.

Vom 28. bis 31.5.2015 wird das 6. Wiener Bierfest gefeiert: Österreichs Brauer feiern mitten in der Wiener Innenstadt ein großes Fest bei dem sich die österreichische Bierlandschaft vielfältiger denn je präsentiert und zeigt, was die Braukultur wieder Neues zu bieten hat. Daneben gibt es ein attraktives Rahmenprogramm und kulinarische Köstlichkeiten aus ganz Österreich.

Daten und Fakten

Pro Tag und Kopf ein Seidel – so schauts aus im österreichischen Durchschnitt. Mit rund 108 Litern pro Nase und Jahr sind wir Österreicher Vizeweltmeister in Sachen Bierkonsum. Nur in Tschechien wird noch mehr getrunken, Deutschland liegt abgeschlagen hinter Österreich nur auf Platz drei.

Immerhin 66 Prozent der Österreicher bezeichnen sich selbst als regelmäßige Biertrinker, 28 Prozent geben sogar an, mehrmals pro Woche Bier zu konsumieren und immerhin 13 Prozent trinken täglich ihr Bier. Dass ihr Bier gut gezapft wird, finden im Jahr 2014 bereits 80 Prozent der Österreicher „sehr wichtig“ oder „wichtig“ – im Vergleich dazu legten im Jahr 2013 lediglich 50 Prozent Wert darauf! Ein starkes Indiz dafür, dass zentrale Aspekte der Bierkultur immer populärer werden.

Vor allem Menschen mit höherem formalem Bildungsgrad ist die perfekte Zapfung ein wichtiges Anliegen. Der Bierkulturbericht belegt: 94 Prozent der Österreicher – so viele wie noch nie – sind heute der Ansicht, dass Bier eine wichtige Rolle für die österreichische Getränkekultur spielt. Im Jahr 2009, als der erste Bierkulturbericht erschien, lag dieser Wert noch bei 88 Prozent. In diesem Sinn: „Ein kühles Bier, das gönn‘ ich mir“… weil…“Zwischen Leber und Milz passt immer ein Pils!“.. und „Hopfen und Malz – Gott erhalt’s!“

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