Nicht umsonst nennt man die Landschaft im Süden der ‚grünen Mark‘ auch die „steirische Toskana“. Die herausragenden Weine und die liebliche Landschaft mir ihren zarten Hügeln erinnern an die Gegend um Florenz. Und auch das Wetter lässt Einen manchmal glauben, das Meer kann nicht mehr allzu fern sein. Und doch ist man in der zauberhaften Südsteiermark – noch viele hundert Kilometer vom Meer entfernt.
Das südsteirische Weinland beginnt knapp 15 Kilometer von Graz entfernt und erstreckt sich bis zur slowenischen Grenze. Leibnitz ist bezaubernde Bezirkshauptstadt, aber auch die anderen 47 Gemeinden in der steirischen Toskana geizen nicht mit ihren Reizen. Idyllische Wander- und Radwege, historische Ausgrabungen und alte Burgen, kulturelle Highlights oder traditionelle Veranstaltungen, herausragende Restaurants und urige Buschenschanken – Herz, was willst du mehr?
Milde Landschaft, mildes Wetter
Das Klima in der Südsteiermark wird tatsächlich häufig vom Mittelmeer beeinflusst. Hochdruckgebiete der Adria bewirken im sonst in Österreich oft grauen Herbst noch milde Tage und lange anhaltende Schönwetterperioden. Herausragende Bedingungen also für den Weinbau, der die Landschaft prägt.
Auf den sanften Hügeln Rebstöcke über Rebstöcke – soweit das Auge reicht. Die bekanntesten Weißweinsorten sind Gelber Muskateller, Sauvignon Blanc, Weißburgunder und Welschriesling. Bei den Roten ist jedenfalls der Blaue Zweigelt erwähnenswert.
Als Markenzeichen der Region gilt aber zweifellos der Schilcher. Dieser spezielle Rosé ist markant – sowohl im Aussehen als auch im Geschmack. Gekeltert aus der in der Steiermark heimischen roten Rebsorte ‚Blauer Wildbacher‘ zählt er nach der Art der Vergärung eigentlich zu den Rotweinen, wird ob seiner hellen Farbe aber meist zu den Rosé Weinen gezählt.
Der Name leitet sich von der Farbe her – ’schilcher‘ ein alter Ausdruck für schillernd. Am Geschmack des Weins scheiden sich die Geister. Der Rosé ist nicht lieblich – sein lebendiger, frisch-fruchtiger, feinsäuerlicher Geschmack ist nicht jedermanns Sache.
Der Schilcher ist eher der resche Naturbursch, gern gesehen beim Buschenschank, aber nicht sehr nobel und nicht jedem Gaumen mundend. Aber der Schilcher hat auch seine Liebhaber und er gehört nun mal zur Südsteiermark. Wie übrigens der Klapotetz auch…
Klapotetz & Co – Festtage in der Südoststeiermark
Ursprünglich hatte der Klapotetz die gleiche Funktion wie eine Vogelscheuche – er diente vor allem zum Vertreiben der Vögel aus dem Weingarten. Heute ist der Klapotetz ein optisch wie akustisches Wahrzeichen der Südoststeiermark.
Der Begriff Klapotetz leitet sich vom slowenischen ab; bezüglich der Frage ob ‚der‘ oder ‚die‘ Klapotetz herrscht Uneinigkeit. In der südsteirischen Gegend heißt es eher ‚die Klapotetz‘, abgeleitet von ‚die Windmühl‘’, in anderen Gegenden ist der Klapotez männlich.
Für die Herstellung der hölzernen Windmühle werden verschiedene Holzarten verwendet, die schlussendlich für den besonderen Klang dieses südsteirischen Wahrzeichens verantwortlich zeichnen.
Einmal im Jahr wird der Klapotez neu aufgestellt – ein Fest, das Sie sich nicht entgehen lassen sollten. Das Aufstellen der hölzernen Vogelscheuche ist ein großes gesellschaftliches Ereignis. In jedem Weingarten sind Freunde und Bekannte geladen, um das Fest ausgiebig miteinander zu begehen.
Üblicherweise Ende Juli, rund um den 25. und 26. Juli, den Jakob- und Annatag aufgestellt, um die kleinen Trauben über den Sommer vor den gefräßigen Vögeln zu schützen, wird der Klapotetz nach der Weinernte funktionslos und rund um Martini am 11.11. wieder abgebaut.
Südsteiermark – das ganze Jahr bezaubernd
Die Feste in der steirischen Toskana drehen sich fast ausschließlich um den Wein und seinen Anbau. Die Heurigen- und Weinkultur ist allgegenwärtig. Weinlesefeste findet man entlang aller Weinstraßen von denen jede mit ihrem individuellen Charme überzeugt.
Wer allerdings glaubt, dass die Südsteiermark nur im Herbst eine Reise wert ist, der täuscht sich. Natürlich hat die Zeit rund um die Weinlese allein durch ihre Farbenpracht einen besonderen Reiz und die Sturm- und Kastanienfeste sind besonders charmant – doch die Gegend ist in jeder Jahreszeit besuchenswert.
Schilcher Weinstraße und das Sulmtal
Die bekannteste der Weinstraßen ist sicher die Schilcher Weinstraße. Neben Wein findet man allerorts blühende Rosensträucher, die sich um die ausgezeichneten Buschenschanken ranken. Das Schilcherland liegt am Fuße der steirischen Koralpe und grenzt im Süden an Slowenienn und im Westen an Kärnten.
Die ca. 40 km lange Schilcher Weinstraße ist beschildert – ein weißen Pferd als Wegweiser begleitet Sie durch zahlreiche beschaulichen Dörfer, Märkte und Gemeinden. Planen Sie genug Zeit ein – die Schilcherstraße will am liebsten mit dem Rad oder zu Fuß erkundet werden.
Im Sulmtal, auch Susal genannt, sind die wundervollen Weinwandertagen aufgelockert durch Baujuwele wie Schloss Ottersbach oder Schloss Seggau. Die Schlösser schmeicheln dem Auge, die bunten Bilder überfordern fast und man fühlt sich in eine Zauberlandschaft versetzt. Hier gibt’s nicht nur Wein, sondern auch lila blühenden Lavendel, und gelb blühenden Hopfen für die Bierproduktion. Und natürlich das Surmtaler Huhn.
Surmtaler Huhn und Kapaun
Hendln aus dem Sulmtal genossen schon von jeher dank ihrer Größe, der besonderen Fleischqualität und ihres ausgezeichneten Geschmacks einen über die Länder der Steiermark hinausreichenden Ruf.
Erste Erwähnungen gehen zurück bis ins 14. Jahrhundert und bis ins 20. Jahrhundert hinein krönte speziell der Kapaun als besondere Delikatesse Europas Königstafeln. Das Fleisch dieses verschnittenen Junghahns ist so zart, dass es wie Butter am Gaumen zergeht. Heute ist das sogenannte ‚Kaiserhuhn’ für alle Feinschmecker zugänglich. Vorbestellung empfiehlt sich allerdings.
Reisen in der Südsteiermark
In der südsteirischen Toskana gibt es das ganze Jahr über eine Reihe von Veranstaltungen – eine besuchenswerter als die andere. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit listen wir hier einige dieser Events auf, die schon vom Namen her Lust auf mehr manchen.
- Die Tafel an der Südsteirischen Weinstraße
- Grünes Gold im Grünen Herz
- Das Vulkanland Schinkenfest
- Wanderroute: vom Gletscher zum Wein, Sommer, Essen & Trinken
- Museums-Picknick im Stift Admont
- Kulinarischer Kulturfrühling um Riegersburg
- Apfelblütenfest in Puch
Doch so viele Festivitäten wollen geplant werden – insbesondere die Zu- und Abreise bei promilleträchtigen Events. Alles zu Fuß ist vielleicht ein wenig zu anstrengend und zeitaufwändig. Alles per Auto – nicht immer empfehlenswert und vor allem nicht umweltfreundlich…
Gott Sei Dank ist die Tourismusregion kreativ. Abgesehen von Touren, die vororganisiert sind, und wo Sie nur mit leichtem Gepäck von einer schönen Unterkunft zur nächsten lustwandeln müssen, gibt es auch Eselswanderungen oder die Möglichkeit der Erkundung der Landschaft mittels Heißluftballon.
Aber auch Touren via E-Bike oder in einer Vespa-Gang sind organisierbar. Oder Kombinationen von allem – bei Weinverkostungen ist schließlich u.U. auch die Einbeziehung eines Shuttle Services empfehlenswert. Auch das ist hierorts kein Problem.
Wohnen in der steirischen Toskana
Bei den Quartieren bleiben ebenfalls keine Wünsche offen – von der einfachen Unterkunft in einem traditionellen ‚Fremdenzimmer‘ mit Familienanschluss über die Möglichkeit der Übernachtung in einem Schloss oder einem der Wellnesshotels mit eigener Therme bis hin zu Aufenthalten in den ‚Premiumhäusern‘ – in der Südsteiermark finden Sie unter Garantie Ihr Wunschquartier.
Good to know: ‚Premiumhäuser‘ sind exquisite Ferienhäuser in Traumlage und bieten Platz für zwei bis vier Personen. Sie bestechen durch außergewöhnliche Architektur an einzigartigen Naturschauplätzen Österreichs und bieten unvergleichliches Ambiente.
Jedes Premiumhaus verfügt über einen eigenen Entspannungsbereich plus Panoramasauna sowie Pool oder Naturbiotop. Es gibt diese Häuser für Pärchen, Freundesgruppen oder Familien – je nach Anspruch konzipiert.
Kommen Sie, staunen Sie, lassen Sie sich verführen. Wir sind uns sicher: Ihre Reise in die Südsteiermark wird kein einmaliges Erlebnis bleiben. Wer einmal hier war, will wiederkommen….und Anlässe gibt es ja Gott sei Dank genug.
[abo]
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