Analsex: die einen lieben es, die anderen finden es einfach nur ekelig und ein dritter Teil – nun ja – der weiß noch nicht so recht, was er davon halten soll… Ganz egal ob Mann mit Mann, Mann mit Frau, Frau mit Frau oder alle zusammen – Analverkehr (auch bekannt als griechischer Sex) ist was für Probierkönige mit Durchhaltevermögen.
Die Mutigen unter ihnen, die das Hintertürchen schon einmal ausprobiert haben, können sicher ein Lied über den schwierigen Einstieg ins „Paradies“ singen…
Das „Problem“ des Allerwertesten ist aber nun mal (im wahren Leben mit Menschen, Meetings und Socialising werden Sie diesem vermeintlichen Störfaktor wohl nicht genug danken können), dass Mutter Natur ihn mit der überaus wichtigen Aufgabe des Zurückhaltens betraut hat.
Aus diesem Grund hat sie ihm zwei knallharte Schließmuskelringe mit auf den Weg gegeben, die so konzipiert sind, alles was drinnen ist, nur auf Wunsch hinauszulassen, und dafür alles von außen Kommende abzublocken.
Die gute Nachricht ist, dass man diesen beiden Torwächtern mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen (gut Ding braucht schließlich Weil) so einiges beibringen kann. Wenn man also lange genug vorsichtig anklopft und ihnen Honig ums Maul schmiert (noch besser wäre Gleitmittel), dann kann es sein, dass sich die Pforten ganz ohne Wehen und Klagen für Stunden trauter Zweisamkeit öffnen.
Der Schlüssel zu angenehmem Analsex …
… liegt also darin, die Schließmuskeln auf eindringende Objekte vorzubereiten. Vor allem Schließmuskelring Nummer 2 ist, was diesen Punkt angeht, äußerst hartnäckig – genau ihm müssen Sie also beibringen, sich zu entspannen, wenn Ihnen nächtens nach Sex durch die Hintertüre ist.
Also: Einfach rein und drauflos drücken spielt es nicht – das einzige was Sie daraufhin ernten werden, ist ein wunder Penis und eine deftige Ohrfeige. Lieber sollten Sie den Hintern Ihres Partners schon einige Tage vorher mit einer sanften Massage verwöhnen. Dabei sollte der Finger immer nur Stück für Stück eingeführt werden, und zwar immer nur so weit, wie es Ihr Partner als angenehm empfindet.
Eine zusätzliche Hilfestellung bietet eine eigene kleine Erkundungstour – am besten unter der Dusche und mit Hilfe der eigenen Finger. Nicht nur, dass Sie Ihrem Partner damit entgegenkommen, sondern Sie bekommen auch noch ein Gefühl dafür, wie Ihr Schließmuskel arbeitet! (Im übrigen sollten sie den Bereich, der massiert wird, nicht bloß auf das Loch der Begierde beschränken – weiten Sie Ihre Erkundungstour ruhig auf den gesamten Popsch aus – Ihr Partner und seine Schließmuskeln werden es ihnen danken.)
Es muss auch nicht immer der Finger sein, der die ganze Arbeit übernimmt: Analstöpsel oder auch butt plugs genannt, können als abwechslungsreiche Alternative eingesetzt werden. Diese Dinger sind Dildos gar nicht so unähnlich, haben aber extra einen ausgestellten Sockel, damit sie auf tiefergehenden Erkundungstouren nicht verloren gehen. Analstöpsel gibt es in allen nur erdenklichen Größen, und einige von ihnen vibrieren sogar.
Sollten die Schließmuskeln sich nach einiger Zeit an das Gefühl von einem Finger gewöhnt haben, so kann langsam aber doch mit einem oder zwei weiteren aufgestockt werden. Ist das geschafft und tut nichts weh sondern fühlt sich gut an, wird es Zeit, die großen Geschütze auszufahren!
Sollten Sie beide nach diesen zeitintensiven Vorkehrungen begeisterte Analpraktiker werden, so behalten Sie doch folgende Ratschläge immer gut im Hinterstübchen:
Und noch ein paar gute Tipps …
Mrs. Vagina hat (zum Leidwesen der hier anwesenden Analanhänger) doch so einiges an Vorzügen vorzuweisen, mit denen Ihr Allerwertester wohl leider nicht wird mithalten können… strecken, schwellen und auf Knopfdruck feucht werden sind nur einige der unangefochtenen Vagina-Eigenschaften, mit denen Ihr Hinterteil erstmal klarkommen muss. Doch findigen Sexspielzeugmachern ist zu verdanken, dass zumindest die Sache mit dem Feuchtwerden keine ausschließliche Vagina-Qualität bleibt.
Bevor Sie also was auch immer in das Rektum Ihres Partners schieben, gilt: schmieren, schmieren, schmieren. Lieber zuviel als zu wenig, damit es auch wirklich schön flutscht.
Bevor Sie loslegen, werfen Sie nochmals einen kritischen Blick auf ihre Fingernägel: gefakte Tigerkrallen oder gezackte, burgruinenähnliche Hauer sollten mittels Schere zurechtgestutzt, und straßen-, U-Bahn- und supermarktdreckige Hände gründlich mit warmem Wasser und Seife abgeschrubbt werden.
Sollte sich Ihre Zunge einmal in hintere Regionen verirrt haben, so seien Sie sich darüber im Klaren, dass Hepatitis hinter jeder Windung lauern kann. Wahlloses Rumgeschlecke an möglichst verschiedenen Hinterteilen sollten Sie also bitte vermeiden und sich dieses doch äußerst intime Vorhaben stattdessen für langjährige Beziehungen aufsparen. Hepatitis springt aber nicht nur auf Zungen über, sondern macht auch vor blanken Schwänzen nicht halt. Aus diesem Grund (und zahlreichen anderen Gründen, die ich hier nicht unbedingt extra anführen möchte…) gilt: Gummi überziehen!
Auch diversen Sexspielzeugen, die eventuell zum Einsatz kommen, würde ein Gummiüberzug nicht schaden. Dass aber selbst mit Gummi der obligatorische Waschgang nicht fehlen darf, ist hoffentlich spätestens nach diesen Zeilen jedem bewusst.
Sollte sich während des Aktes ein Finger (oder auch ein Penis, ein Dildo usw.) in den Hinterausgang verirrt haben, so versuchen Sie bitte darauf zu achten, eben diesen nicht sofort wieder in Ihrer Liebsten Vagina verschwinden zu lassen, sondern waschen Sie diese, bevor sie weitermachen, gründlich mit Seife und Wasser ab.
Ganz egal, was Sie Ihrem Partner hinten reinschieben – dieses Ding sollte möglichst langsam wieder herausgeholt werden.
Sollte Ihr Hintern nicht vollständig in Ordnung sein, gilt: Finger weg von Analsex. Vor allem, wenn es wehtut. Sollten Sie es aber doch unbedingt ausprobieren wollen, sprechen Sie bitte vorher mit einem Arzt.
Sollten Sie regelmäßigen Analverkehr betreiben, so wäre ein gelegentlicher Rektalabstrich sicher nicht verkehrt, um eventuelle Krankheiten von vornherein auszuschließen.
[amchap]
Bildergalerie:
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Linktipps:
- Analverkehr: Fragen & Antworten
Gleitgel mit Pflegekomponente
Forum Analverkehr … aber wie?
Ja, wirklich gut recherchierter Artikel und noch dazu kurzweilig geschrieben.
Was von der Gesellschaft als „normal“ empfunden wird, hängt von vielen Faktoren ab: Erziehung, Sozialisierung, Religion usw… Analverkehr wird heutzutage (Gott sei Dank) schon von den Meisten im westlichen Europa als normal empfunden.
Sehr schön recherchierter Artikel!
Gruß
Diana