Bordell Knigge – dos and don’ts im Puff

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Dos and don’ts im Puff – der Bordell Knigge

© Adam Radosavljevic + drubig-photo – Fotolia (Montage)

Die Antwort auf die Frage „wie benimmt man sich im Bordell“ findet man in keinem Benimmratgeber. Doch woher soll „mann“ dann wissen, wie das im Puff eigentlich funktioniert? Was läuft ab im Laufhaus? Wie schaut’s dort aus? Was wird von Ihnen erwartet und was dürfen Sie erwarten? Wie lange dauert’s im Durschschnitt? Der Puff und Bordelll Knigge soll Abhilfe schaffen

Wir haben für Sie den ultimativen Bordell Ratgeber erstellt! Dos and don’ts im Puff – der Bordell Knigge! Was Sie schon immer über den Betrieb im Laufhaus wissen wollten, aber nicht zu fragen wagten.

Sex als Dienstleistungsgewerbe

Wenn es um Prostitution geht, ist rasch einmal die Rede vom „ältesten Gewerbe der Welt“. Doch historisch betrachtet stimmt das so jedenfalls nicht. Prostitution entstand vielmehr als Folge eines erdrückenden Patriarchats, das Frauen oftmals gar keine andere Chance ließ, als im horizontalen Gewerbe ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Doch damit nicht genug – Frauen, die sich prostituiert haben, waren jahrhundertelang ärgsten Repressalien und unwürdigsten Lebensumständen ausgesetzt.

Erst in den letzten Jahrzehnten hat sich dieses Rollenbild erfreulicherweise etwas gewandelt.

Prostituierte sind Sexdienstleisterinnen. Nicht mehr und nicht weniger. Ihr Job ist es, sexuelle Wünsche ihrer Kunden zu befriedigen. Wünsche, die Kunden ansonsten oft gar nicht ausleben können. Entweder weil sie diese Wünsche ihren Partnerinnen nicht mitteilen (wollen oder können), diese nicht „mitspielen“ oder weil schlicht keine Partnerin vorhanden ist, an die diese Wünsche gerichtet werden könnten.

Sexarbeiterinnen befriedigen Bedürfnisse. Sie haben daher das Recht, jedenfalls ebenso respektvoll behandelt zu werden wie andere Dienstleister auch.

Laufhaus, Bordell, Puff..

Viele Jahrhunderte fand Prostitution nur im Verborgenen statt und wurde großteils illegal ausgeübt. Heute ist Sexarbeit zumindest im aufgeklärten Westen eine (mehr oder weniger) anerkannte Dienstleistung.

Um diese Dienstleistung – auch aus gesundheitspolitischen und steuerrechtlichen Gründen – zu reglementieren und Sexarbeiterinnen ein möglichst sicheres Arbeitsumfeld zu bieten, wurden Laufhäuser „erfunden“.

Ein Laufhaus ist also ein Bordell, auch als Puff bekannt, in dem Prostituierte ein Zimmer inclusive Nassräumen auf Zeit anmieten um dort selbständig zu arbeiten. In vielen Laufhäusern finden sich neben den Türen zu diesen kleinen Apartments Bilder, Diashows, oder Kurzvideos der Damen, die auf einschlägige Expertisen und Praktiken der Prostituierten hinweisen und Freiern Lust auf mehr machen sollen.

Freier können so oft über mehrere Stockwerke hinweg durch die Gänge flanieren (daher der Name Laufhaus), um mit den Damen, die bei offener Tür oder vor den Zimmern ihre Dienste anbieten, ins Gespräch zu kommen. Manchmal ist alles klar, manchmal sind auch noch Verhandlungen nötig, bevor ein Prostitutionsvertrag abgeschlossen wird.

Prostitutionsvertrag

Der Besuch des Laufhauses selbst kostet meist keinen Eintritt. Erst mit Vertragsabschluss und erbrachter Dienstleistung fallen Kosten für die Freier an. An sich ist es üblich, die Dienstleistung vor ihrer Erbringung zu bezahlen. Sprich: No money, no sex!

Hintergrund: Bis ins frühe Jahrtausend hinein galt ein Vertrag zwischen Freier und Prostituierter nach allgemeiner Rechtsauffassung als sittenwidrig – und damit als nichtig. Dies hieß nichts anderes, als dass Prostituierte auch nach erbrachter Sex-Handlung keinen Anspruch gegenüber den Kunden auf Bezahlung hatten. Um eine Entlohnung dennoch sicherzustellen, wurde daher in der Regel Vorauszahlung vereinbart.

Erst 2002 trat das Prostitutionsgesetz in Kraft, das die rechtliche und soziale Situation von Prostituierten verbesserte. Das Gesetz betonte die Rechtswirksamkeit der Zahlungsforderung nach erbrachter Sexdienstleistung. Ist die vereinbarte Leistung also erbracht worden, hat die Prostituierte Anspruch auf das vorher vereinbarte Entgelt.

Good to know: Juristisch ebenfalls geklärt: Ein Einspruch gegen den Entgeltanspruch ist seitens des Freiers nur möglich, wenn die Leistung gar nicht erbracht wurde. Ist der Freier hingegen nicht zufrieden mit dem Service, dann spricht man zwar von einer „Schlechterfüllung“, für die jedoch dennoch in vollem Umfang das vereinbarte Honorar gezahlt werden muss.

In der Realität einigen sich aber Kunden und Sexarbeiterinnen natürlich meist ohne Gericht, ist doch beiden üblicherweise an Diskretion gelegen. Zudem sind Sexarbeiterinnen in der Regel erfahrene Profis, die Geschick darin haben, Kundenwünsche zur Zufriedenheit zu erfüllen. Mit gegenseitigem Respekt lassen sich etwaige Unstimmigkeiten also sicher leicht beseitigen. Apropos Respekt..

Bordell Knigge: Respekt!

Höflichkeit und gute Umgangsformen sind das A & O – auch im Puff. Respektvoller und sachlicher Ton, auch wenn es um ungewöhnliche Wünsche geht, verhindert Missverständnisse und macht es Prostituierten und Kunden leichter, klare und vor allem unmissverständliche Vereinbarungen zu treffen.

Genauso wie Sie als Kunde im Laufhaus selbstverständlich Sauberkeit und Hygiene erwarten dürfen, genauso erwartet man auch von Ihnen, dass Sie frisch geduscht erscheinen. Sollten Sie einmal keine Gelegenheit zur Körperpflege vor dem Bordellbesuch gehabt haben (weil Sie zum Beispiel direkt vom Flughafen oder einem Meeting kommen) – sprechen Sie es an und bitten Sie darum, die Dusche vor Ort nachholen zu können.

In den allermeisten Fällen wird das problemlos möglich sein. Falls nicht, sollten Sie vielleicht die Wahl des Etablissements nochmals überdenken.

Ebenfalls eine Frage des Respekts: Nüchtern sein! Jedenfalls so nüchtern, dass man Ihnen den Rausch nicht anmerkt. Viele Laufhäuser haben hier sehr strenge Reglements und überzeugende Security Mitarbeiter. Wer offensichtlich betrunken ist, kommt üblicherweise gar nicht ins Laufhaus rein!

Luxusbordell oder Laufhaus

Wie überall im Leben gibt es auch bei käuflicher Liebe Qualitätsunterschiede. Einerseits das Ambiente, andererseits aber auch das Angebot der Dienstleistung betreffend.

Wer es bevorzugt in einer tollen Bar, bei hervorragenden Drinks und vielleicht auch noch bei live Musik von wunderschönen Frauen umschwärmt zu werden, die offensichtlich nur ein Ziel haben, nämlich IHM zu Diensten zu sein, der sollte nicht überrascht sein, wenn sich das teuer zu Buche schlägt.

Der Bordel Knigge sagt: In einfachen Laufhäusern wiederum gibt es typischerweise nicht einmal eine kleine Bar, an der „mann“ gustieren könnte, sondern eben viele Gänge mit vielen kleinen Zimmern auf mehrere Etagen, die man abgehen muss, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Für welche Variante Sie sich auch entscheiden – informieren Sie sich vorher über die Preise, um böse Überraschungen zu vermeiden! Die meisten Laufhäuser haben ausgesprochen informative Internetseiten, auf denen Sie sich schon vor Ihrem Besuch vor Ort über die Damen, Ihre Angebote und die Preise informieren können. Meist werden die Leistungen konkret aufgeschlüsselt, so dass Sie sich Ihr perfektes Sex-Paket zusammenstellen können anstatt die Katze im Sack zu kaufen.

Abgerechnet wird in den meisten Häusern dann übrigens pro halber Stunde beziehungsweise pro Stunde.

Good to know: manche, wenn auch nicht viele Damen sind bei gegenseitiger Sympathie und Verhandlungsgeschick manchmal auch bereit, mehr zu geben, als im Netz angeboten – erwarten sollten Sie das allerdings keinesfalls, sondern sich einfach nur freuen, wenn die Verhandlung erfolgreich verläuft.

Exkurs: In Flatratebordellen dürfen Sie für eine vorher festgelegte Summe nach dem Modell „All you can … “ zuschlagen. Klar – ähnlich wie bei „all you can eat Modellen“ oder all you can drink zum Pauschalpreis, leidet allerdings auch bei diesem Flatratmodell ein wenig die Qualität.

Dos and don’ts im Puff – die 6 wichtigsten Tipps aus dem Bordell Knigges

Hier noch ein paar Ratschläge unsererseits. Keine „musts“, aber doch gute Tipps, die es Ihnen erleichtern, den Besuch im Puff zu genießen ohne ins Fettnäpfchen zu treten oder böse Überraschungen zu erleben.

  • 1.) Stecken Sie genügend Geld ein (oder stellen Sie sicher, dass ein Bankomat vor Ort ist). Manchmal kommt der Appetit bekanntlich erst beim Essen
  • 2.) Cash ist king! Kreditkartenabrechnungen können verräterisch sein
  • 3.) Gezahlt wird vorher
  • 4.) Hygienevorschriften einhalten! Duschen vor dem Sex, Kondome, bei ausgefallenen Sexpraktiken entsprechende Vorkehrungen treffen. Im Regelfall können Sie sich darauf verlassen, dass die auserwählte Dame weiß, worauf zu achten ist. Halten Sie sich diesbezüglich an die Vorgaben. Sicherheit geht vor und ungeschützter Sex ist sowieso ein absolutes no-go!
  • 5.) Dresscode: Wählen Sie adrette und natürlich saubere Kleidung. Das macht Sie auch in den Augen der Damen attraktiv. Und der Kleider entledigen Sie sich bitte erst nachdem Sie bezahlt haben und mit der Dame der Wahl im Zimmer sind. Ein Laufhaus ist ein Bordell und kein Swingerclub!

Last but not least: Gutes Benehmen ist in allen Etablissements Pflicht! Sexarbeiterinnen leisten harte Arbeit und haben das Recht, gut behandelt zu werden. Auch Tabus und „Nos“ sind absolut zu respektieren! In diesem Sinn – rein ins Abenteuer! Oder gehören Sie auch zu der großen Mehrzahl der Männer, die noch nie in einem Laufhaus waren und das selbstverständlich auch nicht planen ;-)?

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