Verführerische Sexualduftstoffe und luststeigernde Lebensmittel

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Sexualduftstoffe und Aphrodisiaka

Kulinarische Scharfmacher & erotische Düfte

Pheromone, Kopuline, Aphrodisiaka und Co. – die Liste an Fachbegriffen für Sexualduftstoffe oder Liebeshormone ist lang und oftmals undurchsichtig. Was genau sich hinter dem Fachchinesisch verbirgt und wie es Nase und Gaumen schaffen, unserem Bewusstsein einen Strich durch die Rechnung zu machen, erfahren Sie hier.

Pheromone – die Nummer Eins unter den Sexuallockstoffen

Pheromone sind Lockstoffe, die gleichermaßen von Insekten, Tieren und Menschen abgesondert werden, um das andere Geschlecht anzuziehen. Diese weit verbreiteten Sexualduftstoffe dienen der Kommunikation innerhalb einer Art und sind besonders wichtig in der Fortpflanzung. Schmetterlinge zum Beispiel finden durch Absonderung von Pheromonen selbst über große Distanzen hinweg einen Partner, und bei Schweinen löst das Pheromon des Ebers Androstenol bei der Sau eine sogenannte Duldungsstarre aus – eine Art Lähmung, die dem Eber den Begattungsakt erleichtert.

Auch beim Menschen spielen Sexualduftstoffe eine nicht unwesentliche Rolle im Sexualverhalten. Obwohl bereits über 50 Pheromone beim Menschen nachgewiesen wurden, dürften lediglich zwei dieser Lockstoffe eine besondere Wirkung ausüben:

Das männliche Pheromon Androstenon wird über den Achselschweiß abgesondert und von manchen Frauen als besonders anziehend gewertet. Der abgesonderte Androstenoncocktail wirkt auf Frauen allerdings nur während ihres Eisprunges anziehend. Außerhalb dieses Zeitraums wenden sich Frauen – duftmäßig gesehen – wieder „langweiligeren“ Partnern zu, um eine Langzeitpartnerschaft und mögliche Kinderaufzucht zu sichern. Das weibliche Geschlecht folgt unbewusst seiner Nase, um nur die besten Gene an die Nachkommen weiterzureichen.

Die Frauen der Schöpfung punkten mit Kopulinen – weiblichen Sexualduftstoffen, die im Sekret der Vagina enthalten sind und von dort aus die sexuelle Lust der Männer beeinflussen.

Doch wer jetzt denkt, ein Duftwässerchen vollgepumpt mit Androstenonen oder Kopulinen auf die Haut aufgesprüht, reiche aus, um das andere Geschlecht in Scharen anzulocken, dem sei gesagt: so leicht geht’s nun auch wieder nicht. Selbst wenn einige Duftmittelhersteller das Gegenteil versprechen, ist die Wirkung der Pheromone beim Menschen sehr viel komplizierter und weniger kalkulierbar als bei Tieren.

Welches Geheimnis verbirgt sich hinter „VNO“, und was hat unsere Nase damit zu tun?

VNO steht für das Vomeronasale Organ und bezeichnet einen kleinen Sensor am Eingang der Nasenhöhle, der die Erotiklockstoffe empfängt und von dort aus sofort an das Limbische System – welches unter anderem für unser sexuelles Verhalten verantwortlich ist – weiterleitet. Der Clou daran ist, dass die Pheromonbotschaften durch das VNO unsere tiefsten Bewusstseinsebenen erreichen, noch bevor wir überhaupt einen Geruch als solchen wahrgenommen haben.

Wer also meint, er hätte seinen Sexualpartner nach selbstbestimmten und vor allem bewussten Auswahlkriterien auserkoren, der irrt. Denn die Nase und das verflixte Vomeronasale Organ haben schon lange vor unserem Bewusstsein über ein No oder Go entschieden.

Aphrodisiaka: die kleine Fibel der Scharfmacher

Wie weithin bekannt ist, stehen so manche Lebensmittel im Rufe, eine aphrodisierende – also sexuell stimulierende – Wirkung zu besitzen. Welche Reize einige von ihnen auslösen, lesen sie hier:

Karotten: enthalten Porphyrine, die eine Ausschüttung der Sexualhormone fördern.
Chili: der blutverdünnende Wirkstoff Capsaicin regt die Durchblutung des Beckens und demzufolge der Sexualorgane an.
Haselnüsse und Mandeln: diese kleinen Knabbereien fördern die Produktion von Endorphinen – sogenannten Glückshormonen, die in weiterer Folge Ihr Sexleben in Schwung bringen.
Schokolade: macht durch die Ausschüttung an Endorphinen nicht nur glücklich, sondern durch den Erotikstoff Phenylethylamin auch sinnlich.
Lammfleisch: das im Lammfleisch enthaltene Mangan aktiviert das männliche Sexualhormon Testosteron – ein Garant für sexuelle Hochspannung!
Meeresfrüchte: der Spermienbooster Zink tummelt sich nur so in diesen Meeresdelikatessen, vor allem Austern versprechen hier Einiges.
Sellerie: diese Knolle weist einen dem männlichen Hormon Androstenon verwandten Stoff auf, der – über die Haut verdunstend – auf Frauen wie ein Sexualduftstoff wirkt.
Kürbis und Lavendel: US-Forscher fanden heraus, dass diese Duftkombi eine Ähnlichkeit mit weiblichen Sexuallockstoffen aufweist und somit den Bluttfluss in den Penis um ganze 40 % in die Höhe schnellen lässt.
Basilikum: die von ihm ausgehenden ätherischen Öle sollen die Harnröhre reizen und sogar Erektionen heraufbeschwören.
Catuaba: Dieser aus dem brasilianischen Regenwald stammende Tee, der aus der Rinde des Catuabastrauches gewonnen wird, soll eine stimulierende Wirkung auf das Nervensystem haben und sogar bei Impotenz wirken. Kurze Zeit nach dem Genuss soll es zu erotischen Träumen und zu einer Steigerung des sexuellen Verlangens kommen.

Wer also seinem Sex- oder Liebesleben (oder beidem) einen kleinen Kick verpassen möchte, sollte einmal einen Blick in ein Kochbuch werfen und seinem Partner ein ganz besonderes Menü zaubern. Und wer sich dabei noch auf seine Nase verlässt, der hat schon gewonnen.

[Amchap]

Links:

– Kaffee – stark, schwarz, verführerisch
– Erotische Kochkunst: So kriegen sie jede/n rum
– Aphrodisiaka – scharfe Sachen
– Potenzpillen: Cialis – eine Alternative zu Viagra!?
– Die Welt des Grillens

Quellen:

– netdoktor.at
– Pheomone – Anschlag Duftstoffe beim Menschen als Botschaftsaustausch
– menshealth.de