Der kleine Kunststoffring ist einfach in der Anwendung und wirkt als hormonelles Verhütungsmittel nahezu so sicher wie die Pille. Ein etwaiges Fremdkörpergefühl gehört zu den negativen Eigenschaften, insgesamt ist der flexible Ring, der vier Wochen Sicherheit bietet allerdings zweifelsohne eine interessante Alternative zur Pille. Preislich liegt er etwas über der Pille und dem Kondom.
Wirkungsweise und Anwendung des Ringes
Der Verhütungsring ist ein weicher, dünner, flexibler und durchsichtiger Kunststoffring. Er gibt kontinuierlich Hormone an die Schleimhaut der Vagina ab, welche den Eisprung verhindern. Es handelt sich wie bei der Antibabypille um Estrogene und Gestagene.
Zusätzlich verhindert das Gestagen die Verflüssigung des Muttermundschleims und erschwert dadurch den Spermien das Eindringen. Auch die Gebärmutterschleimhaut wird so verändert, dass sich eine mögliche befruchtete Eizelle nicht einnisten kann.
Der Verhütungsring wird immer am gleichen Wochentag selbstständig in die Vagina eingeführt und 21 Tage später wieder entfernt. Das Einführen funktioniert wie mit einem Tampon. Der Ring findet selbst seine richtige Lage und kann kaum verrutschen. In den darauffolgenden sieben Tagen ohne Ring setzt eine menstruationsähnliche Hormonentzugsblutung, auch Abbruchblutung genannt, ein.
Diese beginnt meist drei Tage nach Entfernung des Vaginalringes.
Die Schutzwirkung vor einer Schwangerschaft ist während der gesamten vier Wochen gegeben.
Wer sich bzgl. Fremdkörpergefühl sorgt: der Verhütungsring wird von den meisten Frauen nicht oder nur kaum gespürt. Allerdings kann er beim Sex stören – sowohl die Frau selbst als auch den Partner. In diesem Fall kann er ohne Wirkungsminderung innerhalb von 24 Stunden maximal drei Stunden aus der Scheide entfernt werden. Also Zeit genug!
Der Preis liegt bei ca. 44 Euro für drei Monate.
Hilfe, Hilfe – Vergessen
Entfernen vergessen
Wird einmal auf die Entfernung des Verhütungsrings zum vorgesehenen Zeitpunkt vergessen, ist das anfangs kein Problem. Der Ring kann maximal bis zu vier Wochen in der Scheide verbleiben.
Wird das Versäumnis bemerkt, Ring entfernen und wie gewohnt eine ringfreie Woche einlegen. Bleibt der Vaginalring länger als vier Wochen in der Scheide, kann eine Schwangerschaft nicht ausgeschlossen werden. Der Frauenarzt oder die Frauenärztin sollten aufgesucht werden.
Einsetzen vergessen
Es geht natürlich auch umgekehrt und man vergisst mal auf das zeitgerechte Einsetzen des Verhütungsrings. Bitte dies so bald wie möglich nachholen und zusätzlich für eine Woche mit Kondomen verhüten um nicht schwanger zu werden.
Auch wenn der Vaginalring erst verspätet eingebracht wird, muss er für 21 Tage in der Scheide verbleiben – es verschiebt sich somit der künstliche Zyklus um einige Tage nach hinten.
Vorteile und Nachteile des Verhütungsrings
Vorteile
Der Verhütungsring ist für Frauen geeignet, die sich eine tägliche Einnahme der „Pille“ ersparen möchten oder auch für Frauen mit Erkrankungen im Magen-Darm Bereich, da beim Ring im Gegensatz zur Pille die Wirkung durch Erbrechen oder Durchfall nicht beeinträchtigt wird.
Die Anwendung ist einfach, da sich der Ring wie ein Tampon selbst einführen und entfernen lässt.
Der Vaginalring weißt im Vergleich zu seiner hohen Sicherheit ein geringeres Risiko täglicher Einnahmefehler auf. Er kann nicht so einfach vergessen werden.
Da die Hormone den Verdauungstrakt umgehen, ist mit weniger bzw. leichteren Nebenwirkungen als bei der Antibabypille zu rechnen, außerdem ist durch die Hormonaufnahme über die Vaginalschleimhaut der Hormonspiegel tiefer und gleichmäßiger als bei Pflaster oder Pille.
Ein weiterer Vorteil, der auch anderen hormonellen Verhütungsmethoden gleicht, ist die schwächere und kürzere Abbruchblutung. PMS, Krämpfe und/oder Übelkeit fallen kaum mehr an. Auch ist die Abbruchblutung stabil und planbar.
Durch den permanent gegebenen Empfängnisschutz erlaubt der Verhütungsring spontanen Sex ohne Planung, Vorbereitung, Berechnung oder was auch immer.
Bei dieser Form der Verhütung sind auch lange Zyklen ohne Perioden möglich, sogenannte „long cycles“. Die einwöchige Pause wird hierbei ausgelassen und gleich ein neuer Ring eingelegt.
Nachteile
Wirkungsverluste durch Medikamente wie Antibiotika sind auch hier möglich. Und auch Nebenwirkungen wie bei allen hormonellen Verhütungsmethoden. Negative Begleiterscheinungen können Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, verminderte oder gestörte Libido, Übelkeit, Brustspannen und –verhärtungen, Wassereinlagerungen, Gewichtszunahme, Scheidenentzündungen, Stimmungsschwankungen, Akne und schmerzhafte Regelblutungen sein.
Schmier- und Zwischenblutungen zwischen der Abbruchblutung sind möglich, aber selten.
Auch wenn es nicht die Regel ist, kann der Ring von manchen Frauen als unangenehmer Fremdkörper empfunden werden. Generell beschäftigt man sich durch die Anwendung des Vaginalrings offensichtlich mehr mit dem Bereich unter der Gürtellinie, da auch der feste Sitz des Ringes regelmäßig überprüft werden muss. Dies betrifft vor allem Frauen kurz nach der Geburt, hier ist das Risiko die empfängnisverhütende Wirkung unbemerkt zu verlieren besonders groß.
Bei Einlage und Entfernung des Ringes sollten Wochentag und auch Tageszeit genau eingehalten werden.
Der Verhütungsring darf nicht während der Stillzeit angewendet werden.
Der Vaginalring ist im Vergleich zur Pille oder Kondom teurer.
Er schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten und kann zu vermehrtem Ausfluss führen.
Der Verhütungsring darf nicht über 30 Grad und nicht unter 2 Grad gelagert werden.
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Quellen:
¹ Nuvaring: Vaginalring zur einfachen und sicheren Verhütung
² onmeda.de
[nikir]
Linktipps:
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